Die eigene Musikproduktion am Computer ist nicht unmöglich. Ganz im Gegenteil, die erste Grundausstattung muss noch nicht mal viel Geld kosten.
Die Komposition
Klassischen Notensatz beherrscht das Programm PriMus, das in der kostenlosen Version bis zu 40 Takte bearbeiten kann. Die DVD der c't Audio digital 01/2012 enthält eine kostenlose Version mit bis zu 120 Takten.
Mit MuseScore gibt es ein Open-Source-Notensatzprogramm, dessen Bedienung vielleicht ein wenig unkomfortabler als bei PriMus ist, dafür aber keine Einschränkungen im Umfang der Partitur hat.
ASCII-Gitarren-Tabulaturen erstellt man mit dem kostenlosen TuxGuitar, wenn man gleichzeitig auch klassische Notation braucht, die automatisch mit der Eingabe der Gitarrentabs erstellt wird. TuxGuitar gibt es auch als Live-Version für den Browser.
Die Aufnahme
Audiorekorder können mehr als Stereospuren gleichzeitig aufnehmen, was natürlich entsprechende Audiohardware erfordert. Kostenlose Aufnahmeprogramme sind Audacity, ocenaudio und Wavosaur. Die beiden letztgenannten können außerdem VST-Erweiterungen nutzen. ocenaudio gibt es für Windows, MacOS, und Linux. Für die ältere Version 1.3 von Audacity gibt es die Erweiterung LADSPA, um VST-Erweiterungen nutzbar zu machen, die aktuelle Version 2.0 [April 2012] besitzt die Möglichkeit der VST-Nutzung bereits. Audacity und Wavosaur können auch von USB-Stick gestartet werden.
Zur Aufnahme von MIDI-Signalen kann man gut Cantabile verwenden.
DAW sind Programme zum Aufnehmen und Bearbeiten von Sound; sie besitzen die Möglichkeit mittels Erweiterungen den Sound aufzupeppen oder synthetische Klangerzeuger per MIDI-Signal zu steuern.
Zu diesen aufwändigeren Programmen gehört MuLab, das in der kostenfreien Version allerdings nur maximal acht Erweiterungen nutzen kann. Dafür muss das Programm nicht installiert werden, sondern kann auch als USB-Software benutzt werden. Deswegen lassen sich auch mehrere Installationen parallel auf einem Rechner nutzen, die unterschiedliche VST-Erweiterungen haben können.
Magix’ Samplitude ist ebenfalls ein DAW, seine Spezialität sind aber Samples, also sich wiederholende kurze Tonschnipsel, der Name ist Programm.
Von PreSonus gibt es Studio One auch als kostenlose Version, die sich von den kostenlosen Varianten vor allem dadurch unterscheidet, dass keine Fremdanbieter-Erweiterungen unterstützt werden. Nach der Installation muss beim ersten Start nur „Freie Version verwenden" gewählt werden, um die kostenlose Version nutzen zu können.
Das Material aufhübschen
Mit Hilfe von VST- oder AU-Erweiterungen lassen sich eine Vielzahl von Effekten nutzen. Die AU-Erweiterungen können nur unter Apple-Betriebssystemen genutzt werden. Die Palette an Effekten sind Legion. Es kann klassische Studiohardware, wie zum Beispiel Equalizer, Compressor, Sustainer uvm., nachgebaut werden. Typische Bass- und Gitarreneffekte, zum Beispiel Verzerrer, Flanger und Chorus sind ebenso möglich, wie auch der digitale Nachbau von bekannten Verstärkern und Lausprechersystemen.
Selbst virtuelle Instrumente sind als VST-Erweiterungen erhältlich; das gilt insbesondere für klassische Synthesizer, aber auch jedes andere Instrument ist in digitaler Form nachbildbar. Diese virtuellen Instrumente werden per MIDI-Signal gesteuert.
Im Umfang, nicht in der Funktionalität, eingeschränkte Erweiterungen findet man immer wieder mal in Musik-Fachzeitschriften oder in der c't Audio digital 01/2012; dort zum Beispiel Guitar Rig Player, AmpliTube, Pod Farm und die Synthesizer-Emulation Waldorf.
Die Webseite Delamar hat eine Liste kostenloser VST-Plugins online gestellt.
Auf den Seiten von Studiotoolz werden viele kostenlose Musikprogramme und Erweiterungen vorgestellt.
Da die Programme ihre VST-Dateien großzügig über die gesamte Festplatte verstreuen, ist das Programm Everything nützlich, das Dateien wesentlich schneller sucht, als Windows das kann. Den Musikprogrammen mit VST-Unterstützung muss man nämlich zeigen, in welchen Verzeichnissen sich die Erweiterungen befinden. Auch Everything ist ohne Installation lauffähig und kann deswegen vom USB-Stick geladen werden.
AAMS, Automatic Audio Mastering, analysiert bestehende Titel und zeigt die Unterschiede zwischen dem eigenen und dem Referenzmaterial. Diverse Einstellungen werden vorgeschlagen, um sich dem Referenzmaterial zu nähern.
Ladeliste
AmpliTube
Audacity
Audacity portable
Automatic Audio Mastering
www.curioza.com
Cantabile
Delamar: „Die besten kostenlosen Audio Plugins“
www.delamar.de/musikproduktion/free-vst-plugins-800/
Everything
Guitar Rig Player
MuLab Free
MuseScore
ocenaudio
www.ocenaudio.com.br/download
PriMus
Pod Farm
Samplitude
Studio One
TuxGuitar
TuxGuitar live
Tyrell N6 V3 Synthesizer
Waldorf
Wavosaur